Mobile Retter

Antrag - Mobile Retter

Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung

Seit 2014 unterstützt der Mobile Retter e.V. zahlreiche Gebietskörperschaften bei der nachhaltigen Implementierung und dem Regelbetrieb von Smartphone-basierter Ersthelfer-Alarmierung. Ziel ist es, die Überlebensrate bei Herz-Kreislauf-Stillständen durch schnell eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen signifikant zu verbessern. (*www.mobile-retter.org)

Mit unserem Beschlussantrag "Mobile Retter" möchten wir genau diese Möglichkeit für die Stadt Chemnitz prüfen lassen.

Wir möchten die Stadtverwaltung Chemnitz beauftragen, die Einführung des Systems „Mobile Retter“ (mobile-retter.org) zu prüfen, den entsprechenden Aufwand zu ermitteln und die Ergebnisse unter Benennung der Kosten dem Stadtrat in den zuständigen Ausschüssen und Beiräten bis spätestens 01.11.2022 vorzustellen. Im Falle einer positiven Bewertung soll die Stadtverwaltung anschließend eine Beschlussvorlage erstellen und dem Stadtrat zeitnah zur Beschlussfassung vorlegen (noch im Jahr 2022).

Die Stadt Chemnitz gehört in Bezug auf das Lebensalter der Einwohnerinnen und Einwohner zu den ältesten Städten in Deutschland. Nach veröffentlichten Datenerhebungen steigt mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit eines Herz-Kreislauf-Stillstandes. Entscheidend für das Überleben bzw. die Schwere von möglichen Folgeschäden in solchen Situationen ist die Zeitdauer, bis erste Hilfsmaßnahmen getroffen werden. Das Konzept der „Mobilen Retter“ greift genau diesen Sachstand auf. Medizinisch besonders geschulte Personen (bspw. Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Kamerad/-innen der Feuerwehr, Polizist/-innen…) können sich bei dem System „Mobile Retter“ anmelden. Wenn in der Rettungsleitstelle ein Notruf mit einer entsprechenden Indikation eingeht, aktiviert der/die Leitstellenmitarbeiter/-in das „System Mobile Retter“. Oben genannte, angemeldete Personen in der Nähe des Notfallortes werden informiert, gelangen in kürzester Zeit zu den Betroffenen und können erste Hilfsmaßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungswagens einleiten. Diese frühzeitige Hilfeleistung rettet möglicherweise das Leben der vom Herz-Kreislauf-Stillstand betroffenen Personen und trägt unter Umständen dazu bei, schwere Folgeschäden zu verhindern. Das System stellt dabei ein geprüftes und bereits funktionierendes Gesamtkonzept aus Leitstellenintegration, Softwarelösung, Versicherung und Fortbildung dar.

Aktuell ist es bereits in folgenden Städten in Betrieb: Bielefeld, Emsland / Grafschaft Bentheim, Essen, Germersheim, Landau, Südliche Weinstraße, Groß-Gerau, Gütersloh, Hochsauerlandkreis, Ingolstadt, Kleve, Mettmann, Mülheim an der Ruhr, Neckar-Odenwald-Kreis, Osnabrück, Peine, Regensburg, Unna

Chemnitz ist nicht nur eine Stadt mit vielen lebensälteren Menschen. Es ist auch eine Stadt, die sich wirtschaftlich im Bereich der Alterstechnologien entwickelt und ein Kompetenzzentrum dieses Technologiezweigs werden möchte. Das System der „Mobilen Retter“ verbindet dabei moderne Kommunikationstechnik mit gesellschaftlichem Engagement und passt hervorragend in dieses Konzept. Die Umsetzung dieses Beschlussantrages wird Leben retten.