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Kulturhauptstadt 2025 – Endstation Chemnitzer Hauptbahnhof?

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Der Chemnitzer Hauptbahnhof & die Kulturhauptstadt 2025 – ein schmaler Grat zwischen Stillstand und Aufbruch

Das Kulturhauptstadtjahr 2025 steht vor der Tür, doch der Chemnitzer Hauptbahnhof verweilt noch immer im Dauer-Tiefschlaf. Eine triste Empfangshalle, die zwar baulich instandgesetzt ist, jedoch jegliche Reize für eine hohe Besucherfrequenz vermissen lässt. Ein überschaubares gastronomisches und kulinarisches Angebot. Eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten. Ein leerer Bahnhofsvorplatz.

„Der erste Eindruck ist immer ein besonderer Moment, der Erwartungen weckt und Lust auf mehr machen soll. Gerade im Jahr 2025 wird ein Großteil der Gäste in Chemnitz mit dem Zug anreisen. Der Hauptbahnhof sollte mit einem einladenden Ambiente die Besucher willkommen heißen“, sagt Tino Fritzsche (Fraktionsvorsitzender CDU-Ratsfraktion).

Innenstadt – Brühl – Sonnenberg. Mittendrin der Chemnitzer Hauptbahnhof als Wegeverbindung zwischen den Quartieren und schon jetzt ein wichtiges Drehkreuz für viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer, Bus- und Bahnreisende, Gäste, Touristen und Pendler. Jedoch auch nicht mehr als eine Durchgangsstation, ohne erkennbares Konzept und wenig einladende Akzente.

Als CDU-Ratsfraktion stellen wir uns die Frage, wie wir die Menschen empfangen wollen, und sehen den bundeseigenen Eisenbahnkonzern in der Verantwortung, seinen Teil zum Gelingen des Gesamtkonzeptes Kulturhauptstadt 2025 beizutragen.

„Die Deutsche Bahn AG und deren Tochter - DB Station&Service AG - müssen endlich handeln. Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer können sich noch an die Zeiten zurückerinnern, in denen der Chemnitzer Hauptbahnhof auch als Anlaufpunkt für Einkäufe des täglichen Bedarfs eine Bedeutung hatte. In der Konzernzentrale wird dem Händlersterben vor Ort zugeschaut und verwaiste Geschäfte zukünftig lediglich zur Kenntnis genommen“, befürchtet Andreas Marschner (Stadtrat CDU-Ratsfraktion).

Es ist höchste Eisenbahn, dass sich Stadtverwaltung und Deutsch Bahn an einen Tisch setzen und Ideen entwickeln. Wohin soll die Reise für den Chemnitzer Hauptbahnhof gehen? Der nächste Halt ist das Kulturhauptstadtjahr 2025!

Laut Andreas Marschner wäre ein denkbarer Ansatz, dass im Bahnhofsgebäude eine Art Markthalle etabliert wird:

„Wir sollten offen und kreativ nachdenken und mit unseren Ideen in die Diskussion gehen. Sinnvoll wäre ein kleinteilig aber breitgefächertes Angebot von Produkten regionaler Erzeuger, Hersteller und Händler gepaart mit Gastronomie - die auch vor dem Bahnhofsgebäude durch Sitzgelegenheiten zur Belebung beitragen kann. Die Nachfrage bei regional und nachvollziehbar hergestellten Produkten ist hoch. Das wäre mit Sicherheit etwas Einzigartiges und ein lohnenswerter Anlaufpunkt inmitten der lebhaften Quartiere von Innenstadt, Sonnenberg und Brühl. Viele denken bei einer solchen Idee an die Markthalle, jedoch wird diese mittelfristig hierfür nicht zur Verfügung stehen. Warum also nicht die Geschäftszeile im Hauptbahnhof dafür nutzen“, verdeutlicht Andreas Marschner.

Dieser Ansatz könnte auch für Händler vom Wochenmarkt interessant sein, die Interesse an festen Standorten haben und auf Laufkundschaft angewiesen sind.