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„Deutschlandticket“ – nicht barrierefrei

„Deutschlandticket“ – nicht barrierefrei

Die Einführung des Deutschlandtickets durch die Bundesregierung zum 1. Mai 2023 ist leider alles andere als eine barrierefreie Lösung! So sehr ein einheitliches Ticket zu begrüßen ist, so kann doch der eingangs vorgeschriebene Verkauf ausschließlich über HandyApp nur als unüberlegt beklagt werden. Die im Nachhinein noch zusätzlich erlaubte Chipkarte trifft die Verkehrsunternehmen an vielen Stellen zu kurzfristig und damit nicht selten unvorbereitet. Hier wäre eine großzügigere Übergangsreglung bis zur flächendeckenden Einführung der Chipkarte als Papierfahrschein notwendig gewesen. Es wurden wieder einmal die technischen Möglichkeiten der einzelnen Nutzer und Nutzerinnen und der Verkehrsunternehmen überschätzt. In der Folge werden einige Hauptnutzergruppen praktisch ausgeschlossen.

Stadträtin Verena Neugebauer-Zeidler gibt zu bedenken: „Ältere Menschen oder Menschen mit wenig Einkommen verfügen oftmals nicht über ein Smartphone. Hinzu kommen diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen selbst nutzbaren Zugriff auf die neue Technologie haben oder aufgrund von Sprachbarrieren von der Teilhabe ausgeschlossen sind. Es wäre im Sinne einer barrierefreien Einführung des Deutschlandtickets wünschenswert gewesen, die Interessenverbände dieser ebenso potentiellen Nutzergruppen im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens mit einzubinden. Das vorliegende Ergebnis lässt nicht darauf schließen, dass das tatsächlich passiert ist.“

Zumindest regional sollen Barrieren und Verfügbarkeitsengpässe zeitnah beseitigt werden. Der eingebrachte Beschlussantrag soll dieser Notwendigkeit Rechnung tragen.