Klapperbrunnen 2

Klappern gehört zum … Klapperbrunnen

Klappern gehört zum … Klapperbrunnen

Vor nunmehr 55 Jahren gab ein Kunstwerk von Johann Belz (1925 – 1976) seinen ersten Ton von sich – der Chemnitzer Klapperbrunnen. Für viele von uns gehörte die funktionelle Plastik zum Stadtbild in der Nähe des Busbahnhofes. Im Jahr 2018 hatte es sich dann ausgeklappert. Der Brunnen saß buchstäblich auf dem Trockenen. Einen direkten Wasseranschluss für eine Befüllung des Brunnens gab es nicht und das Brunnenbecken war undicht geworden. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin angekündigt, den Brunnen vom Standort zu entfernen und einzulagern. Aus wirtschaftlichen Gründen kam eine Sanierung nicht in Betracht. Allerdings hatte die Stadtverwaltung die Rechnung ohne die Bürgerschaft und ohne den Stadtrat gemacht. Aus mehreren Fraktionen gab es Einspruch gegen die Entscheidung und von mehreren Stadträten wurden die Gründe näher hinterfragt.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ines Saborowski gehörte zu den lauten Kritikerinnen. Sie wollte ganz konkrete Zahlen wissen und stellte am 26.07.2018 eine entsprechende Ratsanfrage (RA-413/2018) ein:

„Die Stadt Chemnitz hat in einer Pressemitteilung darüber informiert, dass der sogenannte „Klapperbrunnen“ am Busbahnhof (ein markantes Wahrzeichen der Stadt) aus technischen Gründen stillgelegt, zurückgebaut und einlagert werden soll. Weiterhin wird in der Erklärung darauf verwiesen, dass eine Reparatur aus Kostengründen nicht in Betracht kommt. Mit welchen Kosten wäre denn im Falle eine Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme zu rechnen?“

Am 06.08.2018 beantwortete die Stadtverwaltung die Anfrage wie folgt: „Die Kosten für eine Sanierung können belastbar erst nach Vorliegen einer Planung eingeschätzt werden. Je nach Standort und Sanierungsaufwand ist erfahrungsgemäß von einem Aufwand zwischen 120.000 - 230.000 Euro auszugehen, wobei erstgenannter Wert eine Schätzung für die Instandsetzung am aktuellen Standort ohne Umfeldsanierung darstellt.“

Auch in den Folgejahren ließen die Stadträte nicht locker und der Prozess der Restaurierung kam in Bewegung. Der künstlerische Teil des Klapperbrunnens wurde von dem Chemnitzer Bildhauer Erik Neukirchner, übrigens der Enkelsohn von Johann Belz, restauriert und instandgesetzt. Das Brunnenbecken und die Brunnentechnik wurden auf einen notwendigen Stand der Technik angepasst. Der Klapperbrunnen verfügt jetzt auch über einen eigenen Wasseranschluss. Vor der Restaurierung musste der Brunnen regelmäßig mit einem Wassertankwagen befüllt werden.

Die Kostenschätzung der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2018 hat der Realität nicht standgehalten. Vor allem die inflationäre Preisentwicklung der letzten Jahre hat das Projekt extrem verteuert. Die Kosten für die Sanierung des Klapperbrunnens belaufen sich nach Aussage der Stadtverwaltung auf insgesamt rund 490.000 Euro. Davon entfallen 33.000 € auf die Sanierung des Brunnenkunstwerks.

Link Pressemitteilung der Stadt Chemnitz

https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/aktuell/presse/pressemitteilungen/2023/456.html