9. Strategische Ausrichtung & Modernisierung der Verwaltung

Strategische Ausrichtung & Modernisierung der Verwaltung - Kommunalwahlprogramm 2019

Die meisten Kontakte von Bürgern und Unternehmen zur öffentlichen Verwaltung finden vor Ort in der eigenen Kommunal- bzw. Stadtverwaltung statt. Praktisch alle Bürger und die vor Ort ansässigen Unternehmen stehen mit der Stadtverwaltung in Kontakt, fragen öffentliche Dienstleistungen nach und bezahlen diese in der Regel auch. Dies reicht von der Beantragung von Personalausweisen, über das Anmelden eines Kfz bis hin zur Anmeldung eines Unternehmens. Zu Recht werden daher auch von der öffentlichen Verwaltung eine qualitativ hochwertige Dienstleistung und eine kurze Bearbeitungszeit erwartet. Voraussetzung dafür ist jedoch eine leistungsfähige Stadtverwaltung nach innen und außen. Bürger und Unternehmen empfinden die Stadtverwaltung mit ihren zum Teil undurchsichtigen und unterschiedlichen Zuständigkeiten als unmodern und bürokratisch. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar – die Stadtverwaltung muss wieder Dienstleister für die Bürger und die Unternehmen sein und muss sich neuen Technologien öffnen.

Das heißt konkret:

  • Die Verwaltung wird zu einem modernen und bedarfsgerechten Dienstleistungszentrum für die Bürger und die Unternehmen umgebaut, dazu wird mit externer Unterstützung ein Verwaltungs- und Strukturkonzept als Handlungsleitfaden entwickelt.
  • Die Grundlage dafür ist eine umfangreiche Aufgabenkritik aller freiwilligen und pflichtigen Aufgaben nach dem Grundsatz „Was wollen und was können wir uns als Stadt Chemnitz leisten“, Ergebnis ist ein verbindlicher Leistungskatalog aller Dienstleistungen der Stadtverwaltung Chemnitz.
  • Ausgehend von diesen Analysen leiten sich die finanzielle, strukturelle und personelle Bedarfsplanung für die Stadt Chemnitz der nächsten Jahre ab, Ergebnis sind verbindliche mittel- und langfristige Planungen in diesen Handlungsfeldern.
  • Durch kontinuierliche Personalentwicklung und konsequentes Wissensmanagement wird dem Fachkräftebedarf der kommenden Jahre begegnet, dazu wird ein strategisches Personalentwicklungskonzept erarbeitet und umgesetzt.
  • Die Stadtverwaltung muss sich der demographischen Entwicklung als Arbeitgeber stellen. Dabei ist dem sich abzeichnenden Personalbedarf durch entsprechende Maßnahmen präventiv zu begegnen.
  • Neue Technologien und die Perspektiven der Digitalisierung (siehe folgendes Kapitel) werden konsequent genutzt, um die Verwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft in ihren Zukunftsperspektiven bestmöglich zu unterstützen.
  • Es wird geprüft, welche Verwaltungsdienstleistungen (z. B. Digitalisierung von Post, Betrieb von IT-Systemen im Verbund etc.) in einem Shared Service Center (SSC) erbracht und ggf. auch anderen städtischen Gesellschaften oder kleineren benachbarten Kommunen gegen Verrechnung als Dienstleistungen angeboten werden können.
  • Verwaltungshandeln wird nachvollziehbar sein und die Bürger werden frühzeitig in Entscheidungsprozesse eingebunden, dazu wird ein Bürgerbeteiligungskonzept entwickelt, welches die „Spielregeln“ im Einklang mit denen der repräsentativen Demokratie vorgibt.